MAZ vom 30.April 2012
Hoffnung auf Leben
Plakatausstellung in der Rangsdorfer Kulturscheune
Geblieben sind von ihnen nur die paar Zeilen. Soviel Hoffnung auf Leben und das Wissen der Nachgeborenen, das macht die unendliche Bitternis aus, die sich beim Betrachten der Bilder und beim Lesen der Texte einstellt. Konzipiert wurde die Ausstellung bereits in den 90er Jahren vom Fritz-Bauer-Institut. Die Dokumentations- und Bildungseinrichtung forscht zur Geschichte nationalsozialistischer Massenverbrechen und deren Wirkung bis in die Gegenwart.
Der Leiter der Gedenk- und Bildungsstätte „Haus der Wannsee-Konferenz“, Norbert Kampe, gab am Freitag in groben Zügen den geschichtlichen Hintergrund zur Entwicklung von Nationalsozialismus und der Ermordung der Juden. Sein Vortrag rückte aus verkehrstechnischen Gründen ans Ende und nicht wie ursprünglich geplant, an den Anfang der gut besuchten Veranstaltung, was einige Rangsdorfer verärgerte. Sie beklagten „nachträglichen Geschichtsunterricht“, der die Stimmung des ansonsten sehr einfühlsam gestalteten Abends verdorben hätte.
Christiane Witt, Integrations- und Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, informierte über eine Reihe im Rahmen des Lokalen Aktionsplanes, die „Leben erzählen“, heißt. Zeitzeugengespräche könnten doch auch in der Kulturscheune stattfinden, regte sie an. Hausherr Detlef Schlüpen hat in die bis Mitte Juni laufende Ausstellung Schulklassen eingeladen. Geöffnet ist die Scheune Mittwoch bis Sonntag von 16 bis 19 Uhr. (Von Gudrun Ott)