Gelebte Partnerschaft
Der Kulturverein Rangdorf e.V. hat kürzlich eine neue Werkstatt gebildet, die sich der Pflege der Städtepartnerschaften der Gemeinde Rangsdorf widmen will. Diese Werkstatt wird von Angelika Kampe geleitet. Sie begleitete in den Jahren 2002 und 2003 als Dolmetscherin die Städtepartnerschaft mit Fardella, die in Groß Machnow begonnen wurde. 2010, bei den von Rangsdorf veranstalteten „Europatagen der Kultur“, hat sie bei der Organisation mitgeholfen und stand auch für die französischen Gäste aus Mayet zur Verfügung. Dieser Ort liegt nordwestlich von Paris, nicht weit entfernt von den berühmten Schlössern an der Loire.
Auch bei der neu ins Leben gerufenen Städtepartnerschaft mit Pieniezno in Masuren hat sie gedolmetscht, auch englisch, und u.a. aktiv daran mitgewirkt, dass eine Delegation aus Fardella die sehr weite Reise auf sich genommen hat, um in Polen dabei zu sein. Dort hat Domenica Orofino, Bürgermeisterin aus Fardella, alle Städtepartner eingeladen, im Juni 2012 zu ihnen nach Süditalien zu kommen.
Seit nunmehr 20 Jahren haben wir freundschaftliche Beziehungen zu Lichtenau im Kreis Paderborn in Nordrhein Westfalen. Anfangs besuchten wir uns häufiger: Wir erinnern uns gern an einen Besuch der Abteilung Karneval des Gemischten Chores Rangsdorf e.V. in Lichtenau und an den Auftritt unserer Jecken dort. Nie riss die Verbindung ab, immer wieder besuchten wir uns: So waren im Jahr 2010 zu den Europatagen viele Lichtenauer zusammen mit ihrem Bürgermeister, Herrn Dieter Merschjohann, bei uns. Bei diesem Besuch wurde auch ein Besuch der Theaterwerkstatt mit einer Aufführung unserer aktuellen Inszenierung von „Leonce und Lena“ in Lichtenau besprochen, die aber leider aus terminlichen Gründen nicht stattfinden konnte. So haben wir uns entschlossen mit unserem Erich-Fried-Programm nach Lichtenau zu fahren. Im Gemeinschaftshaus in Atteln, in einem gut ausgestatteten Saal sind wir dann am aufgetreten. Unser Pianist Rainer Schill konnte sich über einen Flügel freuen, die Erich-Fried-Gedichte, vorgetragen von Hartmut Klucke beeindruckten die etwa 30 Zuhörer. Ausführliche Gelegenheit zu Gesprächen hatten wir anschließend bei Bratwurst und Bier und Wein, die unsere Lichtenauer Freunde kurzerhand herbeigezaubert haben.
Der Besuch des Klostermarktes in Dahlheim mit Ständen von vielen Klöstern aus Deutschland und Nachbarländern war ein weiterer Höhepunkt unseres Aufenthaltes in der Region.
Insgesamt war das ein sehr schöner Besuch, unsere Gastgeber waren gewohnt gastfreundlich, und wir glauben auch, dass unser Erich-Fried-Programm viel zu einer angenehmen und freundschaftlichen Atmosphäre beigetragen hat.
Städtepartnerschaftlich gesehen sind inhaltlich ausgestattete Besuche für die Zukunft tragfähig.
Von den Vereinen getragen, gibt es ein schier unerschöpfliches Reservoir an Gestaltungsmöglichkeiten. So könnte das vom Lichtenauer stellvertretenden Bürgermeister Josef Hartmann geleitete Blasorchester, von dem wir in Pieniezno eine Hörprobe auf CD geschenkt bekamen, einmal nach Rangsdorf eingeladen werden. Ebenso könnten sich Vertreter unserer Freiwilligen Feuerwehren mit den entsprechenden Organisationen in den anderen Partnerorten treffen. Oder alle Partnergemeinden schicken uns ihre „guten Hausfrauen und Köche“, so dass wir einmal die Lieblingsgerichte aus Ostwestfalen, aus Polen und aus der Basilicata kosten könnten.